„Von Politik verstehe ich nicht viel.“ Sophie Scholl zeigt, dass auch ein vermeintlich unpolitischer Mensch in der Lage ist, für das Recht einzutreten.

Sophie Scholl wurde am 22. Februar 1943 hingerichtet. Zahlreiche Dokumente zu den letzten Tagen ihres Lebens zeigen, wie viele Menschen in den vier letzten Tagen ihres Lebens glaubten, dem Unrecht dienen zu müssen. Dass so viele Räder ineinandergriffen, kostete der aufrichtigen Studentin und ihren Freunden das Leben. … Mehr „Von Politik verstehe ich nicht viel.“ Sophie Scholl zeigt, dass auch ein vermeintlich unpolitischer Mensch in der Lage ist, für das Recht einzutreten.

„Jedem das Seine“ – Warum die Schrift am Lagertor in Buchenwald im Bauhaus-Stil gestaltet ist

Die Nationalsozialisten hatten den Leitsatz nicht erfunden. Er geht auf Aristoteles und das römische Recht zurück und benennt den Maßstab einer gerechten Verteilung der Güter. Franz Ehrlich, dem Häftling und Designer der Schrift am Lagertor, ist es zu verdanken, dass die Geschichte den Gewaltherrschern einen Streich spielte. … Mehr „Jedem das Seine“ – Warum die Schrift am Lagertor in Buchenwald im Bauhaus-Stil gestaltet ist

Original, Kopie oder Fälschung? Friedrich Schiller, sein Schreibtisch und das KZ Buchenwald

Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Buchenwald fällt mein Blick auf ein Spinett, einen Bücherschrank, fünf hölzerne Transportkisten und einen Schreibtisch aus Holz. Ich lese: Sie gehörten einst zu einem der größten Söhne der Stadt, dem Dichter Friedrich Schiller. Warum – so frage ich mich – findet sich der Schreibtisch Schillers im ehemaligen Konzentrationslager? … Mehr Original, Kopie oder Fälschung? Friedrich Schiller, sein Schreibtisch und das KZ Buchenwald

Goethes Eiche in Buchenwald. Wie in Weimar Erhabenes und Abgründiges zusammen eine Geschichte erzählen

Als die Nationalsozialisten im Jahr 1937 das Konzentrationslager erbauten, ließen sie den gleichnamigen Wald roden. Nur eine freistehende Eiche blieb aus Verehrung für den größten Sohn der Stadt stehen. … Mehr Goethes Eiche in Buchenwald. Wie in Weimar Erhabenes und Abgründiges zusammen eine Geschichte erzählen

Am Volkstrauertag denke ich an Hugo. Er starb nicht für Deutschland. Er starb.

Am 4. Januar 1927 wurde meinen Großeltern ein Junge geboren, der mein Onkel hätte werden können. Sie gaben ihm den Namen Hugo. In den letzten Kriegsmonaten wurde er, gerade 18 Jahre alt, nach einer kurzen militärischen Ausbildung noch Köln kommandiert. Am 1. April 1945 geriet er im Rheinland zunächst in Gefangenschaft. Am 19. September starb er unter ungeklärten Umständen in Frankreich. Ist der Tod, den er starb, ein besonderer Tod? Unzählige Denkmäler wollen uns das glauben machen. … Mehr Am Volkstrauertag denke ich an Hugo. Er starb nicht für Deutschland. Er starb.

„Lernt schwimmen!“ Für Erich Kästners Roman „Fabian“ waren die „Goldenen 1920er Jahre“ blind und taub für die kommende Katastrophe. Wie würde der Dresdner Autor wohl die 2020er Jahre nennen?

Bei meinem Besuch in Dresden wurde ich auf Erich Kästners wichtigsten Roman für Erwachsene aufmerksam. Sein Autor war einer der wenigen Hellsichtigen, der die Gefahr des aufkommenden Faschismus erkannte. Doch der Verlag fürchtete sich und schwächte seine Warnung ab. Mein Blogbeitrag spürt der Geschichte eines Buches nach, das dieser Tage 90 Jahre alt geworden ist. … Mehr „Lernt schwimmen!“ Für Erich Kästners Roman „Fabian“ waren die „Goldenen 1920er Jahre“ blind und taub für die kommende Katastrophe. Wie würde der Dresdner Autor wohl die 2020er Jahre nennen?

„Vater und Sohn“. Wie Erich Ohser der Diktatur listig die Stirn bot und den Kampf dennoch tragisch verlor

Erich Ohser schied am frühen Morgen des 6. April 1944 aus dem Leben. Uns Nachgeborenen ist Erich Ohser vor allem als Schöpfer der etwa 160 Karikaturen „Vater und Sohn“ bekannt, die zwischen 1934 und 1937 in wöchentlicher Folge in der Berliner Illustrirten Zeitung erschienen. Vordergründig bestehen seine beiden Antihelden kleine Abenteuer und vertreiben sich den Tag mit Späßen. Doch seine Karikaturen sind ebenso wenig unpolitisch wie Johanna Haarers Ratgeber für junge Mütter ideologiefrei war. … Mehr „Vater und Sohn“. Wie Erich Ohser der Diktatur listig die Stirn bot und den Kampf dennoch tragisch verlor

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Ein unsäglicher Erziehungsratgeber lehrte Eltern, ihrer Intuition zu misstrauen, und ist für unzählige Tränen verantwortlich.

Die zum Teil traumatisierten „Kriegskinder“ rezipierten in großer Zahl den Ratgeber einer Lungenfachärztin. Als Eltern waren sie bereit, ihre Intuition Kindern gegenüber zu unterdrücken. So reproduzierten sie ihr eigenes Leid, ihre Gefühllosigkeit und ihre Bindungsarmut in der nächsten Generation. Viele sogenannte „Kriegsenkel“ suchen nun aber nach Antworten. … Mehr „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Ein unsäglicher Erziehungsratgeber lehrte Eltern, ihrer Intuition zu misstrauen, und ist für unzählige Tränen verantwortlich.

„Entscheidend ist, dass es ein einziges Buch ist.“ Warum wir die Unterscheidung zwischen Antijudaismus und Antisemitismus aufgeben sollten

Wenn Antisemitismus ein Buch ist, dann besteht es aus vielen Kapiteln. Eines der Kapitel, an dem auch Martin Luther mitgeschrieben hat, ist der kirchliche Antijudaismus. Weitere Kapitel untersuchen den nationalistischen und den rassistischen Antisemitismus, den Vernichtungs-Antisemitismus des Nationalsozialismus, den antizionistischen, den muslimischen sowie den Antisemitismus der Gegenwart, der ebenfalls rechtsextreme Wurzeln hat. Ob auf dem Titel des Buches Antijudaismus oder Antisemitismus steht, ist letztlich nicht wichtig. Entscheidend ist, dass es EIN Buch ist. … Mehr „Entscheidend ist, dass es ein einziges Buch ist.“ Warum wir die Unterscheidung zwischen Antijudaismus und Antisemitismus aufgeben sollten