Heute vor 35 Jahren wurde die Versöhnungskirche an der Bernauer Straße in Berlin gesprengt. Sie behinderte die Sicht vom Wachturm auf den Todesstreifen.

Sie hatte Jahrzehnte leer gestanden, da sie seit dem Bau der Mauer weder von der Westseite noch von der Ostseite zugänglich war. Langsam, aber unaufhörlich verfiel sie.

Die Umrisse der Kirche sind an der Gedenkstätte festgehalten.

Ein Video, aufgenommen von der Westseite der Bernauer Straße, hat den Frevel der Zerstörung der neugotischen Kirche festgehalten: https://www.berlin-mauer.de/videos/sprengung-der-versoehnungskirche-695

Das Retabel, die Rückwand des Altars, in den Jahren der Missachtung des Gotteshauses beschädigt, wurde vor der Sprengung der Kirche ausgebaut. Es ist heute der zentrale Sakralschmuck in der Kapelle der Versöhnung, die zehn Jahre nach dem Mauerfall an historischer Stätte gebaut worden ist. Hier finden regelmäßig Andachten und ein Gedenken an die Opfer der Mauer statt.

Die Altarrückwand des ehemaligen Versöhnungskirche steht heute exakt an gleicher Stelle in der Kapelle der Versöhnung.

Link:
Webseite der Versöhnungskapelle mit einer detaillierten Darstellung der Geschichte, zahlreichen Bildern und Veranstaltungen: https://www.versoehnungskapelle.de/

Blogbeiträge zum Thema auf http://www.horstheller.de
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24.11.2019: Die Mauer, der Friedhof und die freie Sicht. Drei Dinge, die mir aufgefallen sind, als ich kurz vor dem Gedenktag der Maueröffnung in Berlin war
22.01.2020: Berlin, Bernauer Straße: Vor 35 Jahren wurde die Versöhnungskirche gesprengt. Sie behinderte die Sicht vom Wachturm auf den Todesstreifen.